
Im Urlaub muss es nicht immer das Hotel sein. Vor allem wer gerne schnell die gesamte Region entdecken möchte, sollte von einer häuslichen Umgebung Abstand nehmen. Solltet ihr euch in diesem Satz wiedererkennen, haben wir die passende Lösung parat – ihr kauf euch ein Wohnmobil. Wie ihr dabei noch bares Geld sparen und nachhaltig unterwegs sein könnt, erfahrt ihr im folgenden Blogartikel.
Warum der Selbstausbau eine sinnvolle Lösung darstellt
Vor allem in jungen Jahren möchte man die Welt bereisen und viele Orte entdecken. Mit dem Flugzeug kann man dies zwar schnell bewerkstelligen, allerdings ist das weder ökologisch noch lassen sich abgelegene Gebiete erkunden. Besser ist daher die Anschaffung eines Wohnmobils oder eines Wohnwagens. Welche Vorteile ein Selbstausbau besitzt, erfahrt ihr nachfolgend.
Selbstausbau oder Kauf?
Ein Wohnmobil oder Campervan (wie beispielsweise den VW T6 California) zu kaufen stellt die einfachste Möglichkeit dar, in ein Campingabenteuer zu starten. In den meisten Fällen müsst ihr für gepflegte Wohnmobile viel Geld hinlegen. Neben den monetären Kosten habt ihr zusätzlich das Problem, dass ihr nur wenig Platz zur Selbstverwirklichung habt und solltet ihr den Camper auch im Alltag nutzen wollen, ist dies bei reinen Campingfahrzeugen nicht möglich.
Doch glücklicherweise könnt ihr schnell und einfach Abhilfe schaffen. Ihr kauf euch einen Kastenwagen und baut diesen selbst um. Der große Vorteil: Halbwegs aktuelle Modelle sind massenhaft auf dem Markt zu einem günstigen Kurs verfügbar und da ihr die Fahrzeuge sowieso überholt, können diese durchaus einige Kilometer auf dem Buckel haben.
Welche Modelle sich lohnen, haben wir euch in der folgenden Tabelle einmal zusammengefasst.
Fahrzeug | Bauzeit | Präferierter Motor | Fahrbar mit | Geeignet für | Preis ab |
VW Crafter 2E | 2006 bis 2016 | 2.0 TDI mit 136 PS | Klasse 3 oder B | Paare, kleine Familien | 7.500 Euro |
VW T5 / T6 | 2003 bis 2024 | 2.0 TDI mit 114 PS | Klasse 3 oder B | Paare | 5.500 Euro |
Opel Movano B | 2010 bis 2021 | 2.3 CDTI mit 136 PS | Klasse 3 oder B | Paare, kleine Familien | 20.000 Euro |
Opel Vivaro A | 2001 bis 2014 | 2.0 CDTI mit 114 PS | Klasse 3 oder B | Paare | 6.500 Euro |
Übersicht über passende Kastenwagen als Camperalternative.
Ein kleiner Hinweis: Auf dem Markt gibt es auch noch deutlich günstigere Modelle. Allerdings haben diese entweder hohe Laufleistungen oder diverse Vorschäden – solche Fahrzeuge sind daher nur etwas für professionelle Autoschrauber.
Weiterhin sollte ihr Abstand von den alten VW T5 Modellen nehmen. Deren Motoren sind zwar dank Pumpe-Düse-Technik robust und bei Defekten einfach zu reparieren, allerdings erhalten diese nur die gelbe Abgasplakette und dürfen daher die meisten Umweltzonen nicht befahren.
Beim Selbstausbau solltet ihr euch im Vorfeld Gedanken machen, ob das Freizeitfahrzeug auch im Alltag bewegt werden soll. Auch die künftigen Reiseziele stehen zur Debatte. Wollt ihr beispielsweise auch Innenstädte befahren, müsst ihr in der Regel Parkhäuser und Tiefgaragen befahren. In solchen Fällen fällt die Wahl auf den VW T5/T6 oder den Opel Vivaro.
Auch der künftige Platzbedarf spielt eine Rolle, aber dazu gleich mehr.
Vom Badezimmer bis Stehhöhe
Wie groß der zukünftige Camper sein sollte, richtet sich danach, welche Zwecke er erfüllen soll. Ist für euch ein voll ausgestattetes Badezimmer wichtig, seid ihr auf lange Kastenwagen wie den VW Crafter angewiesen. Seid ihr hingegen minimalistisch unterwegs und fahrt von Campingplatz zu Campingplatz reichen auch schon kleinere Fahrzeuge aus.
Erwartungsgemäß hält man sich im Camper nur selten auf, wenn es aber soweit ist, möchte man sich auch einmal die Beine vertreten. Während Opel Movano und VW Crafter dies von Haus aus bieten, müssen zum Erreichen der Stehhöhe ein Opel Vivaro oder ein VW T5/T6 umgebaut werden.
Viele Hersteller, wie SCA, bieten diesbezüglich interessante Möglichkeiten an. Der Einbau sollte hingegen nur von Fachpersonal durchgeführt werden, sonst kann es sein, dass Wasser eindringt.
Zum Umbau: So geht ihr vor
Habt ihr euch ein passendes Gefährt besorgt, geht es im Anschluss an den Ausbau. Im ersten Schritt entfernt ihr alles, was nicht unbedingt notwendig ist. Sollte der Boden uneben sein, empfehlen wir den Einbau einer Doppelstegplatte, die ihr auf Stoß einklebt.
Danach geht es an die weitere Planung, wobei ihr ein Gestell aus Holz oder Metall mit dem restlichen Raum verschraubt. Steht das Gestell verlegt ihr Strom- und Wasserleitungen (im ersten Fall, nur wenn ihr darin auch versiert seid). Dämmt die Zwischenräume und verkleidet es mit OSB-Platten (Ausschnitte für die Leitungen nicht vergessen).
Habt ihr das alles erledigt, könnt ihr an den Einbau von Möbeln gehen. Wollt ihr das Schreinern nicht selbst übernehmen, habt ihr die Möglichkeit auf vorgefertigte Module (beispielsweise von der Campermanufaktur Berlin) zurückgreifen.
Kommen wir zu den Kosten: Neben der Anschaffung müsst ihr für den Umbau mit Kosten um 12.000 Euro rechnen.
Muss ein Umbau eingetragen werden?
Einen Punkt, den ihr unbedingt berücksichtigen solltet, ist die Tüveintragung. Grundsätzlich müsst ihr mit jeden umgebauten Kastenwagen beim Tüv vorstellig werden. Beim Umbau müsst ihr unter anderem die folgenden Punkte achten:
- Scharfe Kanten abrunden und Stoßkanten gummieren
- Türen dürfen sich während der Fahrt nicht öffnen
- Beim Kochen mit Gas müssen Not-Aus-Schalter vorhanden sein
- Fluchtwege zum schnellen Verlassen dürfen nicht blockiert werden
Seid ihr in bestimmten Punkten unsicher, solltet ihr einen zuständigen Tüvprüfer eures Vertrauens kontaktieren.
Fazit
Wollt ihr ins Campingabenteuer starten stellt sich die Frage, ob ihr ein fertiges Wohnmobil kaufen oder einen Kastenwagen selbst umbauen wollt. Letzteres empfiehlt sich immer dann, wenn das Fahrzeug auch noch im Alltag bewegt werden soll. Weiterhin könnt ihr durch einen Umbau nicht nur euch selbst verwirklichen, sondern auch noch Kosten sparen.
Für ein fertiges Wohnmobil zahlt ihr mindestens 60.000 Euro (das meiste davon sind übrigens Lohnkosten). Baut ihr selbst um, könnt ihr einen fertigen Camper bereits für 1/3 der Kosten realisieren.