
Unsere beiden Großen sind wissbegierig und haben keine großen Probleme, mit den Lerninhalten in der Schule zurechtzukommen, auch wenn sie natürlich nicht immer Spaß an allem haben. Als Eltern ist uns bewusst, dass wir einen entscheidenden Einfluss darauf haben, wie unsere Kinder lernen – denn schließlich will auch das Lernen gelernt sein. Besonders wichtig dabei ist, den Kindern den Spaß am Lernen nicht zu vermiesen und ihnen eine allgemein positive Einstellung zu dem Thema zu vermitteln, und das natürlich auch unabhängig von konkreten Lerninhalten in der Schule.
Natürlich gibt es diesbezüglich kein Patentrezept und was bei den einen klappt, muss nicht zwangsläufig für alle gelten, dennoch möchten wir einige unserer Erfahrungen mit dem Thema Lernen teilen und Tipps geben, die bei uns sehr gut funktionieren.
Zunächst einmal ein paar konkrete Tipps für die Hausaufgaben:
- Statt fester Lernzeiten kann es hilfreich sein, die Lernphasen flexibel zu gestalten. Beobachtet, wann eure Kinder am besten lernen – ob direkt nach der Schule oder nachmittags nach einer Pause.
- Gemeinsames Lernen kann nicht nur den Spaß erhöhen, sondern auch das Verständnis vertiefen. Setzt euch zusammen und besprecht schwierige Themen oder löst Aufgaben gemeinsam. Dies fördert zudem Austausch, Zusammenarbeit und Vertrauen.
- Setzt gemeinsam kleine Ziele und belohnt die Kids, wenn sie diese erreicht haben. Eine kleine Belohnung wie ein gemeinsames Spiel oder eine andere Wunschaktivität kann die Motivation enorm steigern und den Lernprozess positiv verstärken.
- Lob und positive Rückmeldungen sind allgemein entscheidend für das Selbstbewusstsein von Kindern. Anerkennung für Fortschritte, egal wie klein sie sind, motiviert und zeigt den Kindern, dass ihre Anstrengungen wertgeschätzt werden.
- Es gibt immer auch besondere Situationen, in denen zwar gelernt werden sollte, die Kids aber andere Dinge im Kopf haben. Entspannungstechniken wie Atemübungen oder kurze Meditationspausen können helfen, den Kopf freizubekommen und die Konzentration wieder zu verbessern.
Freiwilliges und selbstbestimmtes Lernen statt Zwang
Ein zentraler Aspekt, den wir bei der Förderung des Lernens unserer Kinder beachten, ist das Prinzip des freiwilligen und selbstbestimmten Lernens. Wir halten es für wichtig, unseren Kindern die Freiheit zu geben, so weit es geht selbst zu entscheiden, wann und wie sie lernen möchten. Dies bedeutet, dass wir sie nicht dazu zwingen, ihre Hausaufgaben zu einer bestimmten Zeit zu erledigen, sondern ihnen stattdessen einen Rahmen bieten, innerhalb dessen sie selbst bestimmen können, wann sie am meisten konzentriert und motiviert sind.
Durch diese Herangehensweise vermeiden wir negative Assoziationen mit dem Lernen, die oft entstehen, wenn Kinder gezwungen werden, ihre Aufgaben zu erledigen, ohne dass sie dazu bereit sind. Stattdessen fördern wir die Motivation unserer Kinder, die aus dem eigenen Interesse und der angeborenen Neugier resultiert. Diese Flexibilität hilft ihnen auch dabei, sich selbst besser zu organisieren und ihre Zeit einzuteilen.
Integration von Lerninhalten in den Alltag
Lernen beschränkt sich bei uns natürlich nicht nur auf den Schulstoff. So oft es möglich ist, bauen wir Lerninhalte in verschiedene Aktivitäten ein, die unsere Kinder ohnehin gerne tun. Zum Beispiel nutzen wir Spaziergänge, um über die Natur und die Umwelt zu sprechen. Wir versuchen die verschiedenen Baumarten, Pflanzen und Pilze im Wald zu identifizieren und die Kinder kommen ganz automatisch auf Fragen, beispielsweise über das Alter und den Lebenszyklus von Bäumen, die wir zwar oft nicht sofort beantworten können, aber spätestens, wenn wir wieder zu Hause sind nach recherchieren. Auch im Haushalt gibt es viele Gelegenheiten, Lerninhalte zu vermitteln: Beim Kochen können wir beispielsweise über Maßeinheiten, Rezepte oder die Herkunft von Zutaten sprechen, bei der Gartenarbeit lernen die Kinder die biologische Vielfalt im Garten kennen oder auch den Prozess und die Bedeutung von Kompostierung.
Diese praktischen Erfahrungen helfen unseren Kindern, die Theorie mit der Praxis zu verbinden und machen das Lernen zu einem natürlichen Teil ihres Alltags, anstatt zu einem isolierten und langweiligen Unterrichtsthema. Was habt ihr für Erfahrungen mit euren Kindern beim Thema lernen gemacht und was haltet ihr für besonders wichtig?