
Wie lernen Kinder den richtigen Umgang mit Geld? Das ist eine Frage, mit denen sich Eltern früher oder später beschäftigen müssen. Wir entschieden uns dafür, früher das Bewusstsein der Kids für den Umgang mit dem schnöden Mammon zu schärfen.
Kinder und ihr Verhältnis zum Geld
Zwar hatten wir gehofft, dass unseren Kindern in der Schule die Grundlagen für den Umgang mit Geld vermittelt werden, doch die Hoffnung erfüllte sich leider nicht. Dabei ist der richtige Umgang mit den Finanzen aus unserer Sicht ein elementarer Bestandteil des Lebens. Um es vorwegzunehmen: Unsere Kids hatten ein sehr abstraktes Verhältnis zum Geld. Sie wussten, dass das bunte Papier und die klingenden Münzen gegen spannende Sachen und süße Leckereien eingetauscht werden können, doch der Zusammenhang zwischen Arbeit, Einkommen und Ausgaben war ihnen nicht bewusst. Das Taschengeld gab es ja einmal im Monat und war an keine Auflagen gebunden. Also entwickelten wir einen Plan, wie wir den Kids den richtigen Umgang mit Geld vermitteln können und das sind unsere Tipps:
Beginne so früh, wie möglich
Unserer Erfahrung nach gibt es kein „zu früh“. Taschengeld, wenn auch kleine Beträge, die dem Alter entsprechen, gab es schon sehr früh. Wir hoben gemeinsam mit den Kindern am Geldautomaten Bargeld ab und erklärten ihnen zu Hause die Kontoauszüge. Zum Weltspartag brachten wir das gesparte Geld zur Bank und ließen es gutschreiben. Das verstehen schon die Jüngsten.
Gemeinsam einkaufen
Der wöchentliche Familieneinkauf ist perfekt geeignet, um bei den Kids das Verständnis für den Umgang mit Geld zu wecken. Selbst unsere Jüngste, die noch die Kita besucht, ist eifrig dabei, Preise zu vergleichen. Während des Einkaufs stellten wir den Kindern kleine Aufgaben. Sie sollten beispielsweise herausfinden, wie viel Gemüse man für 8 Euro bekommt und was wir für eine Packung Spaghetti ausgeben müssen. Beim Bäcker durften sie selbst den Einkauf bezahlen und das Wechselgeld in Empfang nehmen.
Wozu ist Geld eigentlich da?
Mit dem Taschengeld kam das Sparschwein. So weit, so gut. Doch das Verständnis, wozu Geld eigentlich da ist, kommt bei Kindern nicht von allein. Also haben wir den Kids erklärt, dass die bunten Scheine und die Münzen ein Tauschmittel sind. Bin ich im Besitz von Geld, gehe ich in ein Geschäft und bekomme das gewünschte Produkt (Spielzeug, Naschereien usw.) im Tausch gegen Scheine und Münzen. Außerdem kann man Geld sparen, investieren oder anlegen, um es zu vermehren, spenden oder verlieren.
Eltern müssen Vorbild sein
Seid euch immer bewusst, dass eure Kinder euer Verhalten beobachten und ihr das bestmögliche Vorbild sein solltet. Natürlich sind wir alle nicht perfekt und so stellten wir uns die unbequeme Frage, wie wir als Eltern mit Vorbildfunktion mit dem Geld eigentlich umgehen. Wir ertappten uns selbst schon beim Frustkauf im Einkaufscenter und beim Erlebnisshopping bei Temu. Das wollten wir den Kindern aber nicht vorleben und wir begannen, unser Einkaufsverhalten bewusster zu steuern und auf unnötige Ausgaben zu verzichten.
Zu guter Letzt: Es ist wichtig, dass Kinder eigene Erfahrungen machen dürfen – auch wenn das bedeutet, dass sie ihr ganzes Taschengeld auf einmal ausgeben und danach frustriert feststellen, dass sie für andere Dinge kein Geld mehr übrig haben. Solche Fehler sind wertvolle Lernmomente, die ihnen dabei helfen, in der Zukunft klügere Entscheidungen zu treffen.