
Seit der Einführung des 9-Euro-Tickets und seiner Nachfolge-Angebote sind wir Fans vom Bahnfahren mit Kindern. Klar, die Ersparnis gegenüber einem klassischen Ticket ist für eine fünfköpfige Familie enorm. Aber auch die umweltfreundliche Art der Fortbewegung spricht für diese Alternative zum Auto. Und das Beste: Wir haben Mittel und Wege gefunden, mit deren Hilfe wir selbst nach einer längeren Bahnfahrt mit den Kindern entspannt am Reiseziel ankommen.
Der erste Schritt: Zeitige Planung
Unabhängig davon, ob wir den Urlaub mit unseren Kindern auf Bornholm, im Bayerischen Wald oder an der dänischen Ostseeküste verbringen, die Planung schieben wir nie auf die lange Bank. Das hat verschiedene Gründe. Bahnfahren ist nicht billig, oft sogar teurer, als der Billigflieger vom nächstgelegenen Flugplatz. Wer also frühzeitig die Tickets kauft, sichert sich den günstigsten Preis und muss keine Abstriche beim Budget machen. In der Regel kaufen wir die Bahntickets für den Urlaub im kommenden Jahr bereits im Herbst oder Winter des Vorjahres. Seit kurzer Zeit können Bahntickets bis zu 12 Monate vor Reiseantritt gebucht werden.
Gute Sitzplätze sind das A und O
Ein weiterer Grund für eine frühzeitige Planung einer Bahnreise ist die Verfügbarkeit der Sitzplätze. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass gute Sitzplätze eine Grundvoraussetzung für entspanntes Ankommen sind. Die Deutsche Bahn hat neben den klassischen 4er-Sitzgruppen auch 6er Abteile sowie Abteile für Kleinkinder im Portfolio. Das Beste an den Letztgenannten: Dort gibt es Spielzeug, viel Platz zum Herumkrabbeln und einen Wickeltisch. Diesen benötigen wir für unsere Kids zwar nicht mehr, aber für Eltern mit Kindern im Babyalter ist er essenziell. Die Sitzplätze können maximal drei Monate vor Reisebeginn gebucht werden.
Verbindungen und Umstiegszeit
Wer – wie wir – mit kleinen Kindern reist, ist auf gute Verbindungen und großzügige Umstiegszeiten angewiesen. Wir wissen natürlich auch, dass nicht alle Züge pünktlich ankommen und nichts wäre ärgerlicher, als die Fähre von Fehmarn nach Dänemark wegen einer Verspätung zu verpassen. Gute Verbindung heißt für uns als Familie vor allem kindgerechte Abfahrtszeiten. Wer die Kids um drei Uhr morgens aus dem Schlaf reißt, tut sich und den Kindern keinen Gefallen. Viel entspannter ist eine Abfahrtszeit um 10 Uhr vormittags, auch, wenn ein Umstieg mehr eingeplant werden muss. Wir vergleichen vor jeder Bahnreise penibel die Zugverbindungen und die Zeit, die für das Umsteigen benötigt wird.
Beschäftigte Kinder sind zufriedene Kinder
Kein Mensch braucht auf einer Bahnreise gelangweilte, quengelnde Kinder, die sich im Minutentakt nach der restlichen Fahrzeit erkundigen. Aus diesem Grund sorgen wir immer für ausreichend Beschäftigung und stellen vor Reiseantritt ein kleines Sammelsurium an Reisespielen zusammen. Neben kleinen Büchern und Malutensilien sind das Magnetspiele wie „Goki“. Unsere Schulkinder lesen unterwegs schon mal einen Comic und natürlich gehen auch Klassiker wie „Ich packe einen Koffer…“ oder „Ich sehe was, was du nicht siehst“ immer.
Notfallration an Snacks
Hungrige Kinder können sich zu kleinen Tyrannen entwickeln, glaubt uns! Deshalb haben wir immer eine Notfallration an kleinen Snacks dabei, mit denen das Hungergefühl erfolgreich bekämpft werden kann. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass alle drei Kids auf einer Bahnreise deutlich mehr essen als zu Hause. Das heißt jedoch nicht, dass die Notfallration hauptsächlich aus Schokoriegeln und Keksen besteht. Zucker ist ein Energielieferant und diese Energie will auch irgendwie wieder raus. Wir setzen auf gesunde Snacks wie Fruchtchips, Hirsekringel und selbstgemachte Müsli-Muffins.